05 Februar 2009

Reisebericht Nepal - Teil 6

Die Nacht ist sternenklar, und da hier weit und breit kaum eine künstliche Lichtquelle ist, kann man einen atemberaubenden Sternenhimmel beobachten. Kommentar von V.: Jetzt mein Stativ mit dem Nachführmotor und mein Teleskop!
Da es am Morgen nicht besser bei uns ist gehen wir noch mal zu der Rescue Station (bei der vorhin ein Helikopter einen abgeholt hat, der sich nicht genügend akklimatisiert hatte), um Fieber messen zu lassen.
Nachdem wir eine Weile gewartet hatten, kamen die beiden Damen in Begleitung eines alten Japaners heraus, der salopp gesagt, überhaupt nichts mehr mitbekommen hat. In der Zwischenzeit kommt der nächste Helikopter. Wir erfahren, dass der Mann in der Nacht (!) vom Gokyo heruntergetragen worden ist, und die Nacht in der mobilen Druckkammer der Station verbracht hat. Das heißt aber für die Ärzte, dass die ganze Zeit jemand pumpen muss, um genügend Atemluft in das Gebilde zu bringen, damit der Patient nicht erstickt.
Das Verfahren ist uns am vorherigen Nachmittag erklärt worden mit dem Kommentar: Seid nett zu euren Begleitern, es könnte sein, dass von denen mal irgendeiner Pumpen muss!
Der Patient hier ist, wie schon gesagt überhaupt nicht mehr aufnahmefähig, und selbst die Entscheidung zu dem Heli hinzulaufen und einzusteigen muss bekommt er nicht mehr hin. Die Ärztin muss ihn regelrecht anstoßen und ihm sagen was zu tun ist. Also das ist ein Ende so einer Tour, dass ich nicht haben muss.
Beim Fiebermessen kommt dann auch Fieber heraus, und beide Ärztinnen begrüßen unsere Entscheidung 2 Tage vor dem Gipfel umzudrehen und es eben nicht zu erzwingen.
Ist zwar für uns alle drei sehr enttäuschend, aber es ist besser so. Und die Berge laufen ja nicht weg. Im Gegenteil, der Himalaja wächst ja pro Jahr so ca. 1 cm.

Wir hatten damit gerechnet, dass uns die Höhe Probleme macht, evtl. auch die Fitness oder die Gelenke, dass uns dann aber eine Erkältung in die Knie zwingt ist etwas frustrierend.
Aber, hilft alles nichts, wieder retour. Mit unserem Guide vereinbaren wir, dass er bei Gelegenheit versucht unseren Rückflug nach Kathmandu auf einen früheren Tag umzubuchen, was er in Namche Bazar auch tut. Da die Lodge dort ausgebucht ist (ok, es hätte auch noch genug andere gegeben), vereinbart Dawa, der den Besitzer wohl sehr gut kennt, dass wir die Nacht im privaten Gebetsraum der Familie verbringen dürfen. Ein sehr schöner Raum und Platz wie seit langem nicht mehr.
Als wir dann tags drauf in Phakding (eine Tagesetappe vor Lukla) ankommen, ist das Wetter wieder relativ schlecht, und wir erfahren, dass heute nur 2 Flugzeuge geflogen sind, bevor der Flugbetrieb eingestellt wurde. Die meisten Trekker laufen trotzdem weiter, und wir sind diese Nacht die einzigen Gäste in der Lodge. Unser Flug soll aber auch erst übermorgen gehen.

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