Nach einigem hin und her kam dann raus, dass im Dormitory noch was frei wäre, und so finden wir also doch noch ein Plätzchen. Hey, wir sind da hin um ein Abenteuer zu erleben. Und ehrlich gesagt, so wie es dort aussieht, hatte ich es die ganz Zeit erwartet. Den bisherigen Luxus mit Spülklosett und Co hatte ich nicht vermutet.
Unsere heutige Unterkunft ist eine roh gemauerte Hütte, innen sind mit Sperrholz drei kleine offene Abteile abgetrennt, in denen Pritschen mit dünnen Schaumstoffmatten liegen. Den Dreck und die Risse deckt die Besitzerin schnell noch mit großen Tüchern ab, und wir können es uns gemütlich machen.
Da wir auch eine Weile in der Küche sitzen verzichten wir auf größeres Essen, eine Nudelsuppe dürfte noch das unverfänglichste sein. Aber immerhin haben wir dank des Flusses vor der Tür fliesend Wasser!
Geheizt wird am Abend dann mit Yakdung, was ziemlich schwierig ist, weil von den guten Leuten noch keiner was davon gehört hat, dass man die alte Asche erst raus macht, bevor man ein neues Feuer macht, und da eine Fensterscheibe komplett fehlt wird das wohl auch nicht lange im Raum bleiben.
Als wir dann irgendwann beschließen uns hinzulegen, entsteht großer Tumult. Die Tür wird aufgerissen, die Träger (unsere und die der aus der anderen Lodge) räumen die Tische und Stühle raus, bringen ein paar wenige Matratzen rein, und das einzige Mal auf dieser Reise wissen wir wo unsere Träger übernachten.
Am nächsten Tag geht es dann weiter nach Dole (4000 m), wo wir schon am frühen Mittag ankommen. Theoretisch könnte man noch bequem die nächste Etappe schaffen, aber mehr als 300 Höhenmeter sollte man pro Tag nicht machen, um nicht Höhenkrank zu werden.
Wir sehe eh jeden Tag mindestens 4-5 Hubschrauber die die Idioten ausfliegen, die partout nicht auf ärztlichen Rat hören wollen und zu schnell hoch sind.
Diese Lodge ist zwar wieder „komfortable“ gebaut, hier gibt es auch eine Indoor-Toilette, aber dafür kein fliesend Wasser, bzw. eben kein Wasser. Hände oder anderes zu waschen ist hier dann schon etwas umständlicher, denn das Wasser das in der Küche benutzt wird, muss erst vom Fluss geholt werden der ziemlich weit unterhalb ist. Dank weniger Eimer muss man also sehr sparsam mit dem Wasser umgehen.
Da die Wände hier nur aus dünnem Sperrholz sind, verspricht die Nacht sehr kalt zu werden. Ich hatte eh schon den ganzen Vormittag gefroren, und da die Lodge unbeheizt ist, wird das den Tag über nicht besser.
Bislang hatten wir mit dem Wetter Glück und es war immer sonnig, heute ist es aber feucht und neblig, und zu der Erkältung die ich mir in Namche eingefangen hatte gesellt sich leichtes Fieber.
Als mich die Logdebesitzerin so frierend in eine Decke eingemummelt sieht meinte sie, dass heute Nachmittag dann der Ofen eingeheizt wird. Nachmittag hieß dann 17 Uhr.
Die Nacht selber in den immer ungeheizten Zimmerchen war dann tatsächlich auch nur 3 Grad warm, aber im Schlafsack war das ok.
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