22 Januar 2009

Reisebericht Nepal - Teil 2

Den nächsten Tag hatten wir noch in Kathmandu zur Verfügung, und haben erst mal mit einer weiteren Agentur geklärt, ob das mit unseren Trägern am nächsten Tag in Lukla alles klar geht. Bis zur unserem Abflug hatte ich nämlich noch keine Rückmeldung bekommen, ob die Buchung klar gegangen ist. War aber alles kein Problem, die Mail kam nicht, weil über mehrere Tag das Internet ausgefallen war.
Den Rest vom Tag haben wir dann in Kathmandu verbracht, und einfach nur gestaunt. So ein Chaos und Gewühle hab ich noch nicht erlebt. Alles sehr dreckig, kaputt, improvisiert und arm.
Am nächsten Morgen ging es dann sehr früh an den Flughafen um mit einer Kleinmaschine nach Lukla zu fliegen. Gebucht war Yeti Airlines, da die aber überbucht waren, wurden wir kurzerhand von Agnir Air geflogen. Egal, Hauptsache man kommt überhaupt los.
Wie hieß es im Reiseführer? Wenn Sie wollen, dass alles so klappt wie Sie es geplant haben, oder dass es überhaupt klappt, dann fahren Sie in die Schweizer Alpen!
Der Flug selber hat dann bei schönstem Wetter stattgefunden, und der Anflug auf den Flughafen von Lukla ist einfach beindruckend. Da merkt man wie kurz 500 m Landebahn sein können. Wer sich ein genaueres Bild machen möchte, kann sich bei Youtube reichlich Filme ansehen.
Die Unglücksmaschine liegt noch vor Ort, und man kann auch gut die Stelle erkennen wo sie hängen geblieben ist.
Nach der Landung musste das Aussteigen und von der Maschine weggehen sehr schnell gehen, länger als 15 min steht eine Maschine dort recht selten.
Unser Guide hat uns dann gleich vor der Gepäckausgabe in Empfang genommen. Dort werden zwar die Gepäckabschnitte gefordert, aber letzten Endes werden die Rucksäcke auf Zuruf herausgegeben. Klappt aber alles wie am Schnürchen, 5 min später saßen wir in der Lodge gegenüber und haben unseren Begrüßungstee getrunken.
In der Zeit haben die beiden Träger, die, mal übertrieben gesagt, grad mal einen Kopf größer waren als die Rucksäcke, das Gepäck zusammengebunden, sich auf den Rücken geschnallt und sind schon mal los. Einer hatte dabei 2 Rucksäcke mit jeweils 15 kg und einer hatte nur einen und noch ihr eigenes Gepäck, dass aber vermutlich noch wesentlich leichter war als unsere Daypacks. Die Jungs leben verdammt einfach. Aber immer am Grinsen.
Am ersten Tag sind wir dann von Lukla (2800 m) bis Phakding (2600 m) gelaufen. War eine schöne Eingewöhnung und es ist erstaunlich wie lange man nach oben laufen muss, um 200 Höhenmeter nach unten zu kommen.
Dawa Sherpa, unser Guide, konnte zwar leider nur wenig Englisch, das nötigste ging aber, und was viel wichtiger war, er kannte jeden von dem es wichtig war. Daher hatten wir auch immer richtig schöne Lodges, und auch sonst einen genialen Rundumservice. Er hat uns nämlich nicht nur geführt, sondern auch gleich noch die gesamte Bedienung in den Unterkünften für uns erledigt. Ist wohl normal, aber mit so was rechnet ja keiner.
Die Speisekarte in den Lodges ist erstaunlich umfangreich, allerdings merkt man nach ein paar Tagen, dass es doch alles sehr ähnlich ist. Praktisch immer Gemüse mit Curry und Knoblauch. Auf Fleisch haben wir verzichtet, das findet seinen Weg nämlich auf dem Rücken von Trägern nach oben. Und das heißt: keine Kühlung, keine Verpackung, viel Staub, viel Insekten. Und die Verarbeitung vor Ort ist dann auch nicht gerade das hygienischste.
Gut, einen Hygienetick darf man nicht haben wenn man so eine Tour macht. Nicht immer hat man die Möglichkeit sich zu waschen, was dann doch etwas Improvisationstalent erfordert.
Und wirklich sauber ist dort oben auch nichts, aber es hält sich in Grenzen.
Die Momos (Teigtaschen mit Gemüse, Curry und Knoblauch gefüllt, wahlweise frittiert oder gedämpft) waren auf jeden Fall sehr lecker, und nach dem Waschen draussen vor der Tür, war das Bett sehr bequem wenn auch sehr zugig.
Die Nacht selber ging von der Temperatur her recht gut, im Zimmer hatten wir so um die 10-13 Grad, und in den Schlafsäcken war es daher recht angenehm, fast sogar zu warm, was uns später dann auch zum Verhängnis geworden ist. Man fängt an zu schwitzen, macht den Schlafsack etwas auf, und weil die Fenster und Mauern alles sind, nur nicht dicht, hat man sich ganz schnell einen Zug geholt.

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